Quilotoa, Otavalo, Quito: wunderschoenes Ecuador

Heeeeeey,

nach ueber einem Monat gibt es mal wieder viel, viel Neues hier aus Ecuador zu berichten.

Der Januar verlief relativ unspektakulaer. Also ich habe eigentlich nichts besonderes unternommen. Einmal sonntags kamen zwei andere YFU-Austauschschueler aus Riobamba und Ibarra zu Besuch nach Latacunga und wir haben ihnen ein bisschen die Stadt gezeigt und so.

Ende Januar kam Sonja, eine Schweizerin, die letztes Jahr hier in Latacunga ihr Austauschjahr verbracht hat zu Besuch, um ihre Gastfamilie und Kurs (in dem ich jetzt bin) wieder zu sehen. Leider war sie nur fuer 10 Tage hier. Zum Abschied gabs dann noch eine Party in ihrem "alten" zu Hause. :)

Anfang Februar bin ich total spontan mit Sara, Olafs und seiner Gastfamilie an die Kraterlagune Quilotoa gefahren. Um halb acht haben sie mich angerufen und am eigentlich 9 (mnit typischer Verspaetung aber um zehn vor zehn) sind wir dann mit nem Pick-Up losgefahren. Hinten drauf wir drei Austauschschueler und ein Junge von der Kueste, der auch bei Olafs zu Hause wohnt. Nach 2h kamen wir an, waren auch schon hungrig, aber mussten erst noch den steilen Abhang der Lagune (die frueher mal ein Vulkan war) hinuntersteigen, um dann am Ufer Mittag zu essen. Dies dauerte geschaetzterweise eine halbe Stunde. Nach dem Essen haben wir noch ein wenig die Lagune bewundert und Fotos geschossen bevor es dann den WIRKLICH steilen Abhang wieder hochging. Man konnte sich dort einen Esel mieten und auch ihm hochreiten, was Sara (die faule Socke^^) auch gemacht hat. Die Anderen und ich sind aber gelaufen, was ich nach der Haelfte absolut bereut habe. Es war soooo anstrengend! Nach ungefaher 1,5h waren wir wieder oben auf dem Parkplatz und sind dick eingemummelt wieder zurueck nach Latacunga gefahren.Der Tag war superschoen, obwohl ich etwas muede nach eiener Geburtstagsfeier am Vorabend war.

Eine Woche spaeter fuhren Sara, Olafs, Anabel (aus Belgien) und ich nach Otavalo zu einem der (laut meinem Reisefuehrer) "schoensten, groessten und bedeutestens Indianermaerkten in ganz Suedamerika". Es liegt etwas weiter weg und deshalb sind wir schon fruehmorgens um halb 8 aufgebrochen. Nach ungefaher 4,5h Busfahrt Richtung Norden waren wir dort. Erst assen wir zu Mittag, um dann gestaerkt das Getuemmel der Innenstadt zu erkunden. Otavalo ist echt schoen! Idyllisch und auf dem Markt, der irgendwie in der ganzen Innenstadt verteilt ist gibt es sooo viele tolle Dinge zu kaufen und zu sehen. Schmuck, Kleidung, traditionelle Kostueme, Traumfaenger, usw.. Wir Maedels waren total im Shoppingrausch hehehe. Gegen 18Uhr traten wir dann gluecklich und mit vollen Taschen die Rueckreise nach Latacunga an.

Am letzten Wocheende sind wir mit meiner Gastfamilie nach Quito gefahren. Zuerst waren wir auf einem "Autoflohmarkt", wo man einfach hinfahren und sein Auto verkaufen oder eins kaufen kann. Nach erfolgloser Suche sind wir noch ins Quicentro Sur gegangen - ein riesiges Einkaufszentrum. Dort haben wir gegessen, sind ein bisschen rumgeschlendert, haben ein bisschen eingekauft und sind wieder nach Hause gefahren. Abends waren wir wegen der kleinen Alejandra im Zirkus. Ich weiss nicht ob ichs primitiv und unprofessionell nennen kann (es gab nicht mal Tiere, aaah doch einen Hund :D), aber spektakulaer auf jeden Fall: der Artist, der an so zwei Seilen Rollen und Verrenkungen macht, wurde von 5 Maennern unten am Seil in die Luft gezogen und waehrend seiner Vorfuehrung von ihnen dort gehalten.

Letzte Woche hatte mein Jahrgang die ganze Woche Probene fuer den "Fahnenschwur", der am Freitag (eig am 27.2., aber da dies ein Sonntag war, wurde es verschoben) stattfand. Das ist ´ne ganz schoen kranke Veranstaltung gewesen^^ An diesem Tag muss jeder einzelne des Abschlussjahrgangs auf die ecuadorianische Flagge und somit seine Nationalitaet schwoeren. Wir mussten alle geordnet zu Militaermusik einmarschieren auf den Schulhof, uns aufstellen und nach ein paar Reden JEDER EINZELN vor zur Fahne marschieren (zu militaerischem Getrommel versteht sich), sich hinknien, die Fahne kuessen und rufen "Ja, ich schwoere" ("Si, juro"). Bei 150-200 Schuelern dauert das dann schon ne Weile. wir Austauschschueler mussten uns nur verbeugen und sagen "Ich schwoere nicht, aber acht und respektiere dich" ("No juro, pero te venero y te respeto").

Jetzt komme ich nochmal zu einem etwas unschoenen Thema. Anfang/Mitte Februar sind einige Probleme und Missverstaendnisse, die ich schon seit 1-2 Monaten mit meiner Gastfamilie hatte etwas eskaliert und ich haette beihnahe gewechselt. Mit meine eigentlichen Gasteltern hab ich keine Probleme (im Gegenteil: mit meiner Gastmami versteh ich mich super gut!), aber mit der Mutter und den beiden Schwestern meines Gastvaters, mit denen ich ja zusammen in einem Haus auf dem Grundstueck wohne, eben schon. Es war halt einfach so, dass ich mich schon eine ganze Weile nicht mehr wohl und mehr als Last fuer sie gefuehlt habe. Sie haben nie viel mit mir geredet oder gefragt wie es mir geht und wie es so in der Schule laeuft (Smalltalk halt). Dann sind sie einfach total oft schlecht gelaunt, vor allem die Mutter. Natuerlich habe ich mich dann auch ein wenig abgeschottet und war dann die meiste Zeit im anderen Haus bei Marce, um halt mit ihr zu quatschen, Filme zu gucken und so. Ausserdem haben sie auch schlecht ueber mich geredet und zB gesagt, dass ich nichts mache im Haushalt und nicht mal mein Zimer aufraeumen wuerde (glaubt mir: so sauber und aufgeraeumt war mein Zimemr in Deutschland noch nie :D) Und die Kroenung war dann einfach, dass die 14Jaherige Schwester Sachen aus meinem Zimmer genommen hat, ich davon Fotos im Internet gesehen habe und sie aber hinterher alles abgestritten und die Fotos geloescht hat. Das hat mir so ziemlich den Rest gegeben und ich hab meinem Gastvater davon erzaehlt, dass ich ueber wechseln nachdenke. Er meinte aber, dass es vielleicht besser waere nochmal mit allen zu reden und dass er eig nicht will, dass ich gehe. An diesem Abend hatten wir dann eine Aussprache und haben uns einfach mal alles gesagt, was uns stoert. Ich hatte trotzdem nicht das Gefuehl sie wuerden mich verstehen, aber am naechsten Tag war es schon besser. Wir haben uns einfach von beiden Seiten wieder etwas mehr Muehe gegeben.Trotzdem ist es jetzt nicht so als waeren sie meine "zweite Familie". Nur bei meiner Gastmama und ihrer Famili habe ich diese Gefuehl schon irgendwie :)

Ansonsten gehts mir immernoch echt super. Wir sind gerade in der Karnevalszeit, was in Ecuador nicht heisst, dass man sich verkleidet, sondern Wasserschlachten veranstaltet oder sich auch mit Eier und Mehl bewirft. Und das nicht nur in den direkten Karnevalstagen (in denen man laut meinen Mitschuelern wohl seine Buecher und Hefte in Plastiktueten eingewickelt mit in die Schule bringen muss) sondern schon einen Monat vorher. Es steigert sich so langsam und wenn man von der Schule nach Hause geht oder in der Stadt rumlaeuft, kommt es oefters vor, dass eine Wasserbombe vor, hinter, oder auf einem landet. Da die Daecher hier alle flach sind ist es sehr beliebt sich dort oben zu positionieren und die armen Kinder in Schuluniform zu bewerfen :D Als Austauschschueler ist man natuerlich ein besonders beliebtes Opfer und somit hab ich einmal nach der Schule auch schon ein Ei auf den Kopf bekommen^^

Auf die naechte Woche - die richtige Karnelvalszeit bin ich ja mal gespannt!

Gut, das wars mal wieder.

Lasst es euch allen gut gehen

hasta pronto!

eure Katharina

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0