Sur-Tour und erste Abschiede

Hoooola,

Nun geht es wirklich steil dem Ende meines Austauschjahres entgegen. Es verbleiben kurze zwei Wochen und noch einmal will ich in einem langen Blogeintrag vom letzten, nochmal sehr spannendem und ecuadorianischem Monat berichten.

Wie das so ist, wenn das Schuljahr vorrueber geht , heisst es verabschieden der Austauschschueler und schon seit Anfang Juni gibt es Abschiedfeiern und Abfluege.

Am 4. Juni waren wir bei einer Hochzeit , wo meine Gasteltern Trauzeugen oder sowas waren. Natuerlich haben wir Maedels es nicht zur Messe geschafft, da meine Schwestern extreeeem lahm im fertig machen sind hehehe aber war schoen und wir hatten huebsche Kleider. 

Am 5. Juni sind mein Gastpapa, Carla , Ariel und ich irgendwo hoch in die Anden gefahren zu Indigenas. Diese Indigenas sind nicht irgendwelche, sondern Abgeordnete im Parlament von Ecuador und mein Vater ist ihr Anwalt. Wir waren schonmal bei einer ihrer Feste und diesmal haben sie uns zum Mittagessen eingeladen. Dort sah man dann bunte Ponchos, viiiel Essen (Meerschwein und anderes Fleisch!!!) und eine herrliche Landschaft.

Am 8. Juni, zwei Tage vor Olafs Abreise, haben wir nochmal was zusammen mit ihm und Sara unternommen. Wir haben den Cotopaxi bestiegen. Natuerlich nicht bis ganz oben (5897m), denn dazu hat und die Ausruestung und wahrscheinlich auch die Luft gefehlt. Aber bis zum Schnee auf ca. 4900m sind wir gekommen. Es war nochmal ein richtig schoener Trip und am 10. Juni hiess es dann Abschied vom Letten nehmen. Olafs ist waehrend der 10 Monate ein richtig guter Freund geworden, wir hatten immer viel Spass und ich bin echt froh, dass er sein Austauschjahr auch in Latacunga verbracht hat.

Vom 11. bis 18. Juni unternahm ich meine letzte grosse Reise hier. Mit 3 anderen Austauschschuelern (Isabel –Deutschland, Mikko – Finnland und Florian – Schweiz) bereisten wir den Sueden Ecuadors. Und ich glaube ich habe in einer Woche noch nie so viele Stunden im Bus gesessen :D

Am Samstag fuhr ich ganz alleine von Latacunga 7 h lang nach Guayaquil. Dort angekommen traf ich erstmal auf Isi und wir uebernachteten im Apartement ihrer Gastschwester. Die hatte Geburtstag und einige Freunde kamen an diesem Abend, um es ein bisschen zu feiern. Am naechsten Mittag brachen wir auf nach Montañita (3h Bus), wo wir auf die anderen beiden trafen. Sie waren ueber nacht von Ibarra, was wirklich im absoluten Norden Ecuadors liegt, gekommen. Wir assen erstmal Ceviche, eine Spezialitaet der Kueste. Das ist wie ein kalte Suppe mit Shrimps, Tintenfisch und anderem Fisch mit Tomaten und Zwiebeln und dazu dann salziges Popcorn und Bananenchips. Total lecker, mein Favorit!! <3

Danach sind wir im Pazifik baden gegangen. Da es Sonntag war, war abends jetzt nicht besonders viel los. Wir haben ein bisschen Montañita angeguckt und gingen noch in eine Bar. Ich finds immer total interessant die Geschichten von den anderen Austauschschuelern zu hoeren. Zudem wohnen wir alle 4 in verschiedenen Staedten Ecuadors.

Am naechsten Morgen fuhren wir ins ca. 1,5 Stunden entfernte Salinas. Das ist wirklich eine Miniform von Miamibeach^^ Also der Strand ist wunderschoen: weisser Sand, blaues Wasser und an der Strandpromenade ein Hochhaus am anderen.

Die Nacht verbrachten wir wieder in Montañita, wo wir noch bis spaet zusammen mit anderen Reisenden und Ecuadorianern, die wir kennengelernt hatten, am Strand bei einem kleinen Lagerfeuer mit Musik sassen. Die Menschen sind hier wirklich aufgeschlossen und auch ich bin dadurch viel aufgeschlossener geworden! 

Am naechsten Tag kehrten wir wieder zurueck nach Guayaquil (3h) . Dort besichtigten wir abends noch “Las Peñas”. Das ist ein Viertel, was frueher mal richtig arm war und restauriert wurde. Die Haeuser zwischen Treppen, die zu einem Aussichtspunkt fuehren, von wo aus man ganz Guayaquil sehen kann, sind total niedlich und fast alles Bars. Oben gibt es eine kleine Kirche und einen Turm. Im Dunkeln war die Aussicht wirklich richtig schoen!

Ueber Nacht fuhren wir dann 8h lang wieder hoch in die Anden bis nach Loja. Die Stadt ist nicht besonders schoen, aber ca. 1 h entfernt liegt das Doerfchen Vilcabamba. Dieser Ort ist bekannt dafuer, dass dort fast nur alte Menschen leben und niemand an einer Herzkrankheit leidet – und wirklich: man sah eigentlich nur faltige Gesichter oder Touristen hehehe. Wir vier machten dort eine 2stuendige Pferdetour durch die herrliche Umgebung Vilcabambas. Danach tat uns allen ordentlich der Hintern weh, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Am naechsten Tag fuhr Mikko schon wieder nach Hause und Isi, Florian und ich fuhren gemeinsam mal wieder im Bus (5h) nach Cuenca. Diese Stadt gilt als die schoenste Ecuadors und meiner Meinung nach zurecht. Natuerlich kann man hier nichts mit Staedten wie London, Paris oder Rom vergleichen, aber Cuenca hat wirklich Charme. An diesem Nachmittag besichtigten wir ein bisschen das historische Zentrum und die wunderschoene Kathedrale und abends gingen wir noch ins Barviertel. Am naechsten Tag fuhren wir in den nahegelegenen Natuerschutzpark „El Cajas“. Wir wanderten etwas umher und gingen dann zu einer der vielen Lagunen dieses Gebietes. Dort verbrachten wir den ganzen Nachmittag, bevor wir wieder nach Cuenca zurueck kehrten. Florian brach dann an diesem Abend schon nach Ibarra auf, wo er ja auch echt eine superlange Fahrt vor sich hatte (ich schaetze mal 12h) und Isi und ich blieben noch eine Nacht, da wir beide etwas Angst hatten alleine ueber Nacht zu fahren und ausserdem noch ein bisschen das Nachtleben Cuencas kennenlernen wollten.

Am naechsten Morgen hiess es aber auch fuer uns beide „Ende der Reise“ und wir fuhren wieder in unsere Staedte zurueck. Erschoepft, aber gluecklich und mit vielen neuen Eindruecken, kam ich nach 8 h Busfahrt wieder in Latacunga an, wo ich von meiner lieben Gastfamilie herzlich empfangen wurde.

Abends war ich mit meine Gastschwestern und ein paar Freunden auf einem Vallenatos-Konzert. Das ist traditionelle Musik, die aus Kolumbien stammt. Das war auch gleichzeitig ein bisschen Abschied fuer Carla, die einen Tag spaeter in die USA flog. Dort wird sie ihre 3monatigen Sommerferien bei Verwandten in Chicago verbringen. Am Sonntagabend brachten wir sie und meine Gastmama + Klein-Nikito zum Flughafen. Die beiden kommen zum Glueck vor meinem Abflug wieder, doch von Carlita musste ich mich schon verabschieden, was wirklich sehr traurig war. Mit ihr verstehe ich mich naemlich richtig gut und sie ist wirklich wie eine zusetzliche Schwester fuer mich geworden!

Seitdem bin ich schon ein bisschen am Vorbereiten meiner Abreise und am Faulenzen zu Hause hehe

Bevor ich dann Richtung Deutschland aufbreche werde ich denke ich noch ein letztes Mal hier berichten wie es mir erging.

Bis dahin,

eure Katharina

 

 

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